Heute standen 4 Punkte auf unserem Plan: London Eye, Piccadilly Circus, Camden Town und Madame Tussauds. Es ist schon erstaunlich wie sehr sich eine Stadt im Laufe der Zeit verändern kann. Ich war zuletzt 1980 in London – als Schüler. Damals gab es zum Beispiel das Riesenrad London Eye noch nicht.
London Eye
Heute ist es eine der Attraktionen dieser Stadt! Am 1. Tag und am 2. Tag haben wir uns „Das Auge“ von der Westminster Bridge aus angesehen. Heute wollten wir die 35 Minuten dauernde Runde mit dem Rad drehen. Wir haben uns durch das Gedränge von der Westminster Bridge am Themse Ufer entlang zum Kartenverkauf einen Weg gebahnt. Eigentlich hatten wir mit einer längeren Wartezeit gerechnet, aber es waren doch nur 15 Minuten. Auch der Einstieg ging zügig voran.
Die Runde dauert etwa 35 Minuten. Der Blick ist grandios. Die eiförmigen Kabinen bieten Ausblick in alle Richtungen und je höher man kommt, desto weiter reicht der Blick über die Stadt. In der Nähe ist natürlich der Blick auf das Regierungsviertel hervorragend. Weiter hinten sind Buckingham Palace, der Hyde Park, Charring Cross Station, St. Pauls Cathedral und die neu entstandenen Glashochhäuser gut zu sehen. Man schwebt förmlich über der Themse. Da es so viel zu schauen gibt vergeht die Zeit wie im Fluge. Und am liebsten würde man gleich noch eine Runde drehen.
Piccadily Circus
Auf Piccadilly Circus haben wir ein wenig dem Treiben zu Füßen des Amor zugesehen. Dann liefen wir durch die Regent Street Richtung Oxford Street und haben natürlich in diversen Geschäften führender Modehersteller geshopt. Neben den aktuellen Jugendlabels wie Hollister gibt es hier auch traditionell britische Schuh-, Anzug-, Hemden-, Hut- und Tuchmacher. Very british!
Shopping macht hungrig und durstig. Also sind wir in den nächsten Starbucks in einer Seitenstraße der Regent Street. Ein Platz am Fenster war bald frei. Ich ging dann ins Kellergeschoß, um mich auf der Toilette frisch zu machen und folgt dem Schild bis zu einer Tür. Trat ein. Die Tür fiel zu bevor ich bemerkte, dass ich nicht die Restrooms, sondern ein Treppenhaus erreicht hatte. Und nun? Zurück ging´s nicht mehr. Alles zu! Also bin ich das Treppenhaus hinunter und wollte raus. Aber auch die Tür ließ sich nicht öffnen. Also das Treppenhaus wieder hinauf. Kurz darauf stand ich vor einer Anwaltskanzlei und klingelte. Ein Anzugträger öffnete mir etwas erstaunt die Tür. Ich entschuldigte mich und bat ihn britisch höflich mich raus zu lassen. Er begleitete mich zur Tür. Währenddessen habe ich ihm erläutert, wie das zustande kam. Er lächelte nur und meinte, dass passiere regelmäßig. Als ich bei meinen Reisebegleitern durch den Haupteingang wieder auftauchte, waren diese doch sehr überrascht und auch verwundert, warum ich solange gebraucht hatte. Da hatte ich was zu erzählen.
Camden Town und Camden Market
Nach diesem Abenteuer sind wir zur Station Camden Town gefahren. Von dort sind wir entlang der Camden Highstreet und der Chalk Farm Road gelaufen. Hier reiht sich ein skuriler Shop an den anderen und es ist ein Genuss all die verrückten Menschen auf der Suche nach schrägen Klamotten zu beobachten. Eine Besonderheit ist, dass sich entlang der Straße 4 eigenständige Märkte aneinanderreihen. Von diesen ist der Lock Market der interessanteste.
Neben Streetfood aus aller Welt, gibt es die unterschiedlichsten Stände für alles mögliche Handgemachte, Kuriositäten, Instrumente, Papierwaren usw.. Die Gegend ist außerdem geprägt vom Regents Canal, der Camdem Town in west-östlicher Richtung durchquert. Er war in früheren Zeiten Transportweg für Waren aller Art. Die schmalen Transportschiffe gibt es immer noch. Sie werden heute als Ausflugsboote verwendet. Wer will kann ab Lock Market bis Little Venice fahren. Sehr speziell, sehr britisch!
Madame Tussauds
Erst wollte ich gar nicht, aber dann ließ ich mich doch überreden und ging mit ins Wachsfigurenkabinett. Die Ausstellung ist schon sehenswert. Es sind ein Haufen bekannter Persönlichkeiten aus allen möglichen Bereichen zu sehen. Natürlich auch die Royals.
Ich fand aber eigentlich die Geschichten drumherum genauso spannend. Wie entsteht so eine Wachsfigur. Man glaubt gar nicht wie aufwendig es ist, um einen Menschen als Wachsfigur zu erstellen. All die Details, die beachtet und angepasst werden müssen bis alles stimmt.
Neben den Figuren gibt es eine Sherlock Holmes live Performance. Als Besucher nimmt man an einem Fall von Sherlock Holmes teil. Dabei wird man von Schauspielern durch verschiedene Kulissen geführt und kann mit rätseln, wer der Täter ist. Witzige Idee. Eine weitere Sonderausstellung widmete sich der Star Track Serie. Und was natürlich nicht fehlen darf ist ein 4D Kinoerlebnis. Also 3 D Film plus Specialeffects wie wackelnde Bänke, Wasser, Luftdruck Puster usw.. Nett gemacht!
Zurück ging es wieder mit der Underground. In der schönen alten Station Baker Street sind wir eingestiegen. Das Leben und Treiben in der Underground ist sehr vielfältig und lebendig. Immer mal wieder wird in den Gängen Live-Musik gemacht, die gleich die Laune heben. Von Klassik über Pop bis hin zu Reggae reichen die Genres. Wichtige Regel beim Rolltreppefahren: rechts stehen, links gehen!
Tipp: Madame Tussauds schließt im Sommer um 19 Uhr. Für den Besuch sollte man 2 -3 Stunden einplanen. Wir sind dort kurz vor 17 Uhr gewesen. Es gab keine Wartezeit mehr und wir waren fast allein unterwegs. Nach uns wurde geschlossen. Morgens war da sicher viel mehr los.
Lieber Andreas, wieder tolle Bilder und Reisetipps! Besonders angetan bin ich von den sw Bild mit dem Schiff. Ich bin ja sozusagen im sw Bild aufgewachsen (unvergessen die Stunden bei meinem Vater in der Dunkelkammer …) und deine kontrastreichen Fotos sprechen mich unglaublich an. Bin schon gespannt auf die nächste Folge.