Mondfinsternisse sind ganz besondere Himmelsereignisse, die aber doch etwas häufiger stattfinden, als zum Beispiel Sonnenfinsternisse. Was die gerade stattgefundene Mondverfinsterung heraushebt, ist einmal die Dauer (nämlich gut 105 Minuten) und zum anderen die Tatsache, dass ganz in der Nähe der Mars als großer roter Punkt sichtbar ist. Ich habe das Ereignis mit Bildern und Zeitraffern festgehalten.
Vorbereitung
Seit Wochen ist das Wetter in Deutschland und vor allem im Südwesten trocken und sehr warm. An den Tagen vor der Finsternis lagen die Temperaturen deutlich über 30°C. Um den genauen Punkt des Mondaufgangs und eine schöne Location zu finden, bin ich am Vorabend der Verdunkelung in der Umgebung unterwegs gewesen. Ich habe bald einen schönen Platz gefunden. Unweit von Schuttern ist ein Feld mit Blick auf den Ort. Umrandet von Bäumen bietet es gute Sicht auf die Schwarzwaldvorberge. Ich habe den Platz gewählt, um den Ort mit der markanten Klosterkirche als Vordergrund für den Mondaufgang zu haben. Den genauen Ort des Mondaufgangs habe ich fotografisch festgehalten. An diesem Tag war der Himmel wolkenlos und klar. Der Mondaufgang sehr gut zu beobachten.
Aufbau am Tag der Finsternis
Am Freitag (27.07.2018) bin ich ca. 45 Minuten bevor es losgeht vor Ort und habe die Technik aufgebaut. Ich habe 2 Kameras im Einsatz. Meine Nikon D750 auf einem Stativ mit 2 MDK V5 Drehköpfen und dem MDK Controller. Als Objektiv habe ich ein Nikon 85 mm 1,8 verwendet. Das sorgt für ein wenig Tele bringt aber die Umgebung noch gut zur Geltung. Meine Nikon D300 setzte ich mit einem Timer und Stativ als Tele für den Mond ein. Ich verwende hier ein 105 mm 2,8 von Nikon mit 2-fachTelekonverter. Zusammen mit dem Cropfaktor von 1,5 der Kamera ergibt sich so eine Brennweite von 315 mm. Wer an nützlichen Tipps und Tricks für das Fotografieren einer Mondfinsternis und die Erstellung von Zeitraffern interessiert ist schaut mal bei GWegner.de vorbei
Soweit der Aufbau. Alles ist um 21 Uhr fertig. Um 21:15 Uhr ist der Mondaufgang angekündigt. Leider hat sich die Gewitterneigung an diesem Tag wieder stark erhöht und so waren über dem Schwarzwald doch viele Wolken und jede Menge Dunst. Ich habe trotzdem bis nach der blauen Stunde fotografiert. Erst um 22:00 Uhr habe ich zusammengepackt und bin nach Hause in den Garten gefahren. Falls der Mond doch noch sichtbar wird, kann ich die Großaufnahmen auch dort machen.
Alles wird gut
Also habe ich das Teleobjektiv auf meine D750 montiert und hab das Ganze in den Garten gestellt. Um 22:30 Uhr lässt sich der komplett verdunkelte rot leuchtende Mond dann langsam zwischen den Wolken ausmachen.
Da es so diesig ist, bin ich erstaunt wie dunkel und damit schwer erkennbar dies Ereignis daherkommt. Aber die Geduld und das Warten zahlt sich aus. Je höher der Mond steigt, desto besser und klarer wird die Sicht und das Himmelsschauspiel wird umso interessanter. Etwas höher am Himmel ist dann auch der Mars gut als leuchtend roter Punkt rechts unterhalb des Mondes zu erkennen.
Aus einigen Einzelbildern habe ich eine Kollage gemacht.
Und hier noch ein Kurzfilm mit den Ergebnissen der Zeitrafferaufnahmen.
Habt ihr das Ereignis auch verfolgt? Wie war es bei Euch? Habt ihr den Mond bei Aufgang schon sehen können oder auch erst später? Schreibt gerne in die Kommentare Eure Eindrücke.
Hallo Andreas, ein wirklich klasse Kurzfilm. Top
Liebe Grüße Sabine und Richard
Danke! War aber auch ein schönes Ereignis. Gruß
Hallo Andreas,
schön wieder von Dir zu hören !
Ich hatte auch etwas Pech und die Wolken schoben sich vor den Mond, als er im Erdschatten „stand“. Den Zeitraffer habe ich auch zu früh abgebrochen, weil das „aus dem Schatten treten“… auch ein beeindruckendes Schauspiel ist.
Naja, gibt ja mal wieder die Gelegenheit in 100 Jahren 😉
Hallo Fabian,
die nächste Mondfinsternis ist in Deutschland schon am 21. Januar 2019 zu sehen. Solange musst du also nicht warten. In 100 Jahren ist dann wieder eine , die solange währt wie die am 27. Juli…
Ich werde mir den Termin vormerken, wenn gleich ich weniger Erwartungen habe und mir das Wetter in Ostbayern bereits am 27.07. einen Strich durch die Rechnung gemacht hat.
Liebe Grüße & lass auch gerne was von Dir hören !
Fabian
Hallo Andreas, wie immer wunderschöne Aufnahmen. Danke, dass Du uns teilhaben lässt.
Gruß
Petra und Klaus
Gerne!
Hi Andreas,
super Bilder! Trotz der anfänglichen Geduldsprobe 🙂 Geduld zahlt sich halt aus.
Für mich war der Blutmond eigentlich weniger beeindruckend als vielmehr der Wiedereintritt des äußersten „Zipfels“ ins Sonnenlicht.
Viele Grüße
Horzi
Hallo Michael,
da gebe ich Dir recht. Ich war etwas überrascht, dass der Blutmond dann doch sehr dunkel daher kam. Aber trotzdem ein tolles Erlebnis. Gruß Andreas